Informationen über den gesunden Bertram

Inhaltsstoffe der Bertramwurzel *

Dass der Bertrampflanze eine ganze Reihe von wohltuenden und sogar heilenden Wirkungen zugeschrieben werden, liegt natürlich an ihren wertvollen Inhaltsstoffen, die hier einer näheren Betrachtung unterzogen werden sollen.

Deutscher Betram
Deutscher Betram

Die größte Konzentration der gesunden Stoffe stecken vor allem in der Wurzel. Folgende Inhaltsstoffe der Bertramwurzel sollen kurz beschrieben werden:

Hinzu kommen Spurenelemente und Mineralstoffe in kleinen Mengen, etwa Kieselerde (weniger als 1 %) und Eisen.


Pellitorin = Pyrethrin

Pellitorin war früher unter dem Namen Pyrethrin bekannt. Es handelt sich hierbei um einen Wirkstoff gegen Moskitos, also die Stechmücken, die für die Übertragung der Malaria verantwortlich sind. Nach der englischen Bezeichnung "pellitory root" für die Bertramwurzel wurde es umbenannt. Die Umbenennung ist sinnvoll, um eine Verwechslung mit dem stickstofffreien Pyrethrin aus bestimmten Chrysanthemenarten auszuschließen, die vor allem zur Insektenbekämpfung verwendet werden. Die Wirkung der Inhaltsstoffe ist allerdings praktisch identisch. Pellitorin gehört zu den Alkamiden, die jüngeren Studien zufolge immunmodulatorische und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Als "trans-Pellitorin" wird der Wirkstoff als speichelfördernder Aromastoff genutzt und ist als solcher mit verschiedenen Patenten belegt.

Anacyclin

Anacyclin ist dem Pellitorin chemisch verwandt. Der Chemiker Professor Ferdinand Bohlmann isolierte den Wirkstoff im Jahr 1963 am Institut für Organische Chemie der TU Berlin. Der Wirkstoff soll einen guten Schutz vor Infektionskrankheiten bieten und außerdem auf das zentrale Nervensystem wirken, wo es die Gehirnleistung verbessern könnte. Es wurde nach Anacyclus pyrethum (Mehrjähriger Bertram) benannt.

Inulin

Inulin ist eine im Pflanzenreich stark verbreitete Stärkeart (Mehrfachzucker). Das leicht süßlich schmeckende Inulin ist ernährungsphysiologisch ein "wasserlöslicher, prebiotischer Ballaststoff". Durch seine Fähigkeit, viel Wasser zu binden, erhöht es das Stuhlvolumen. Dadurch hat es eine positive Wirkung auf die Verdauung. Außerdem erhöht es die Aufnahmefähigkeit für Magnesium und Kalzium. Es ist zu einem recht hohen Anteil (über 25 %) in der Bertramwurzel enthalten. Übrigens: Inulin sollte nicht mit Insulin verwechselt werden, denn im Gegensatz dazu hat Inulin keinerlei Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.

Gerbstoffe

Bei den Gerbstoffen handelt es sich um flavonoide Verbindungen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Einer der in der Bertramwurzel enthaltenen Gerbstoffe ist das Tannin. Es verursacht ein adstringentes (zusammenziehendes) Mundgefühl, das heißt: ein stumpfes, pelziges und trockenes Gefühl. Der Geschmack ist leicht bitter. Gerbstoffe besitzen entzündungshemmende, bakterizide und fungizide, leicht lokalanästhetische und reizmildernde Wirkungen. Die Tannine des Bertram sind sehr schleimhautfreundlich.

ätherische Öle

Es gibt sehr viele unterschiedliche ätherische Öle, und entsprechend vielfältig sind ihre Einsatzgebiete. Sie können aus allen Pflanzenteilen gewonnen werden. Im Falle des Bertram stecken sie vor allem in der Wurzel. Sie wirken innerlich und äußerlich. Innerlich angewandt beeinflussen sie unter anderem direkt das Gehirn. Sie können also physische wie psychische Prozesse beeinflussen. Daher werden der Bertramwurzel auch positive Effekte bei der Behandlung von stimmungsbedingten Beschwerden zugeschrieben. Zu den ätherischen Ölen im Bertram gehören Campher und Cineol. Beide wirken positiv auf die Atemwege.

Harze

Natürliche, pflanzliche Harze zeichnen sich dadurch aus, dass sie Fäulnis und Gärung verhindern können, desinfizierend wirken und die Wundheilung fördern. Da es sich um sehr verschiedene, flüssige bis feste organische Substanzen handelt, können sie in der Medizin und Medizintechnik viele Aufgaben übernehmen. Sie sind Bestandteil vieler Phytotherapeutika (Heilmittel aus Pflanzenteilen bzw. deren Zubereitungen).

abwehrsteigernde Zuckerverbindungen

Langkettigen Zuckerverbindungen wie Polysaccariden oder Beta-Glucanen wird nachgesagt, dass sie die Fress- und Killerzellen und damit das Immunsystem anregen. Beta-Glucan ist inzwischen wissenschaftlich gut untersucht und seine medizinischen Wirkungen durch Studien hinlänglich belegt.

Spurenelemente und Mineralstoffe

Verschiedene Spurenelemente und Mineralien ergänzen die Palette der Inhaltsstoffe der Bertrampflanze und bilden einen gesundheitsfördernden Wirkstoffmix. Die bereits erwähnte Kieselerde mit dem darin enthaltenen Spurenelement Silizium ist gut für Haut, Bindegewebe, Haar und Nägel. Eisen reguliert viele Stoffwechselvorgänge und sorgt für guten Sauerstofftransport im Blut. Außerdem finden sich in der Heilpflanze Zink zur Stimulierung des Immunsystems, Mangan zum Schutz vor freien Radikalen, Kalzium als wichtiger Baustein für Knochen und Zähne, Kupfer zur Mobilisierung des Eisens sowie Kalium und Natrium zur Regulierung des Wasserhaushaltes im Körper.

Es wundert nicht, dass auch die Anwendungsgebiete der Bertramwurzel angesichts ihrer so vielfältigen Inhalts- und Wirkstoffe sehr breit gefächert sind.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

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